Die Jahrestagung findet am Samstag, den 8. November 2025, von 9:30 bis 17:00 Uhr im Gesellschaftsraum des Friwi-Werkes, Niedergasse 51, 06536 Südharz OT Stolberg (Zugang über den Hof) statt.
Auf dem Programm stehen folgende Vorträge:
PDDr. Oliver Bach, München und Tübingen:Unzucht auf der Insel Felsenburg. Eine rechtsgeschichtliche Perspektive auf die Polygamie und Sodomie in Johann Gottfried Schnabels Wunderliche Fata
Dr. Gabriele Leschke, Berlin: Am Anfang war das Bündel. Johann Gottfried Schnabels Wunderliche Fata als Behälter nach der Tragetaschentheorie des Erzählens von Ursula K. Le Guin
Norbert Ahlers,Varel: Robinsonaden im Film des frühen 21. Jahrhunderts oder ein ästhetisches Elend zwischen Balenciaga und H&M
Dr.Thomas Grunewald,Halle (Saale): Schnabel und die Stiftungen August Hermann Franckes
Axel Wellner, Ebergötzen: Johann Friedrich Penther (1693-1749) als Kammer- und Bergrat in Stolberg und als Professor an der Universität Göttingen
In dem Roman „Die ungemein schöne und gelehrte Finnländerin Salome“ von 1748, der Johann Gottfried Schnabel zugeschrieben wird, spielen die „Studirenden“ der Akademie von Abo eine große Rolle. Heute überrascht Schnabels Verwendung des aus dem Lateinischen abgeleiteten Partizips, gilt doch das Gendern vielen als sprachliche Modeerscheinung des 21. Jahrhunderts.
Die Schriftstellerin Angela Steidele zeigt dagegen in einem Rundfunkessay, dass sich bereits die Dichter der deutschen Klassik sowie frühere Autor*innen um eine Sprache bemühten, die wir heute als gendergerecht bezeichnen. Die „Studirenden“ führt sie dabei als eins von vielen Beispielen für einen kreativen Umgang mit der deutschen Sprache an, der Frauen und nicht-binäre Personen sprachlich nicht ausschließt:
Dr. Angela Steidele (links) und Dr. Ute Pott (rechts) Foto: Moritz Bense
Mitgliedern der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft sind die in dem Beitrag erwähnten historischen und fiktiven Figuren aus Angela Steideles „Aufklärung“ von 2022 vertraut, denn die Klopstock-Preisträgerin hat auf der Abendveranstaltung zur 30. Jahrestagung der Gesellschaft am 9. November 2024 aus ihrem Roman gelesen. Die Veranstaltung im Festsaal des Stolberger Rathauses wurde von Dr. Ute Pott, der Direktorin des Gleim-Hauses in Halberstadt, moderiert und präsentierte den vielschichtigen Text als vergnügliche und erkenntnisreiche Lektüre.
Als Asfa-Wossen Asserate im Sommer 1968 zum Studieren aus Addis Abeba nach Tübingen kam, geriet er mitten hinein in die Studentenbewegung. Inzwischen besitzt der Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus die deutsche Staatsbürgerschaft, von seinen englischen Freunden wird er liebevoll »My favourite Kraut« genannt. Nach über fünfzig Jahren in Deutschland ist es an der Zeit für ein persönliches Fazit.
Auf der Insel Felsenburg kämpfst du gemeinsam mit vier Schiffbrüchigen ums Überleben. Du bestimmst, wie sich die Handlung entwickelt. Aber Vorsicht! Unter euch ist ein Mörder, der wieder zuschlagen wird …